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reise nach finnland und nordschwedensommer 2017 |
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freitag, 28-jul-2017: kilpisjärvi, FI |
![]() karten und höhenprofil |
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obwohl wir schon um 8 uhr aufstehen, verpassen wir beinahe das boot richtung koltaluokta - es verlässt kilpisjärvi allerdings auch 7 minuten vor der geplanten abfahrt. nach einer knapp einstündigen wanderung erreichen wir das dreiländereck finnland-norwegen-schweden. gegen 11:30 uhr nehmen wir den wanderweg "kalottireitti" in angriff. dieser folgt erst der finnisch/norwegischen grenzen, dann geht es nach einem kurzen aufstieg der südflanke des malla entlang. auf dem höchsten punkt essen wir zu mittag, allerdings bei wolkigem himmel. als wir unsere wanderung fortsetzen, fallen sogar ein paar regentropfen, aber am ziel scheint schon wieder die sonne. wir geniessen erst einen kaffee auf der terrasse des kilpisjärven retkeilykeskus und dann auf dem campingplatz dusche, sauna und ein abendessen im freien.
als wir gegen 8 uhr aufstehen, ist der himmel wolkenlos. wir geniessen das frühstück im freien - fast ein bisschen zu lange. wir wollten eigentlich um 9:30 uhr beim bootsteg sein, das erste schiff fährt um 10 uhr. die frau im visitor center hat gestern gemeint, an so einem schönen tag könnte es ziemlich viele leute haben, welche mit dem eher kleinen boot richtung dreiländereck fahren möchten. es ist schon 9:36 uhr, bis wir losfahren und als wir sieben minuten später bei der anlegestelle ankommen, hat es tatsächlich schon so viele fahrgäste da, dass wir befürchten, dass es für uns keinen platz mehr hat. susanne ist zum glück schon bereit, ich muss erst noch die wanderschuhe anziehen. während meine frau die tickets kauft, mache ich mich im jogi bereit. kaum bin ich aufs boot gestiegen, legen wir auch schon ab, obwohl es erst 9:53 uhr ist. pünktlich ist viel zu spät, kann man da nur sagen !
die bootsfahrt über den see kilpisjärvi dauert gut 30 minuten. unser ausgangsort kilpisjärvi liegt in finnland, aber das ziel koltaluokta in schweden. südlich von uns sehen wir die ausläufer des duoibal, den nördlichsten hügelzug schwedens. trotz des sonnigen wetters hat es noch einige schneefelder auf den waldlosen flächen, bis vor kurzem muss das wetter noch alles andere als sommerlich gewesen sein. kurz vor 10:30 uhr erreichen wir das westliche ende des sees. der bootsführer meint, in eineinhalb stunde sei die nächste abfahrt. diejenigen, welche mit dem schiff nach kilpisjärvi zurück fahren möchten, müssten pünktlich um 11:30 uhr wieder hier sein. in koltaluokta gibt es nichts, ausser dem landungssteg, dem gerüst eines kotezeltes und einem picknicktisch. wir lassen die anderen passagiere vorausgehen, schmieren uns mit sonnencreme ein und besprühen uns mit einer portion antibrumm.
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an bord der malla unterwegs auf dem kilpisjärvi | schwedisches lappland am südufer des kilpisjärvi |
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malla am bootsteg in koltaluokta | koltaluokta am westende des kilpisjärvi |
zehn minuten nach unserer ankunft in koltaluokta machen auch wir uns auf den weg richtung dreiländereck. ein ebener weg führt durch einen lichten birkenwald. nach etwa 40 minuten fussmarsch entdecken wir rechts vom weg einen runden grenzstein in einer sumpfigen wiese. wir glauben, dies sei das gesuchte dreiländereck - obwohl die position nicht ganz mit der auf dem GPS angezeigten übereinstimmt. da taucht plötzlich ein mann auf und meint, das dreiländereck sei weiter vorne. tatsächlich stossen wir gut hundert meter weiter nördlich auf einen wegweiser, der zum dreiländereck zeigt. dieses befindet sich in ufernähe im see kolttajärvi bzw. golddajavri, je nach sprache und karte. ein holzsteg führt rund um den betonierten sockel mit dem aufgesetzten grenzstein, so kann man mit wenigen schritten die länder finnland, norwegen und schweden besuchen. auf dem grenzstein sind die namen der länder und je eine jahreszahl eingetragen, die bedeutung der letzteren ist für mich unklar.
um 11:30 uhr machen wir uns wieder auf den weg. die meisten leute kehren zum bootsteg zurück, wir aber treten den rückweg zu fuss an. der wanderweg "kalottireitti" folgt erst 1.5 km dem rentierzaun entlang der finnisch-norwegischen grenze. später erfahren wir, dass die wanderung der rentiere von finnland nach norwegen immer wieder zu diskussionen anlass gibt. die norwegischen bauern beklagen sich, weil die rentiere angeblich ihren kulturen schaden zufügen und sie verlagen deshalb von der regierung, dass entsprechende schutzmassnahmen getroffen werden. an diesem grenzabschnitt hat man das ganz offensichtlich gemacht. dann dreht der wanderweg plötzlich gegen osten und wir erklimmen die südflanke des malla, ein stattlicher hügelzug nördlich des kilpisjärvi. auf etwa 650 meter über meer folgen wir dann mehr oder weniger der höhenlinie und haben einen tollen ausblick auf die seen unter uns, das schwedische lappland südlich von uns und die norwegischen berge hinter uns.
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wanderweg "kalottireitti" mit rentierzaun entlang der finnisch-norwegischen grenze | |
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kalottireitti - aufstieg richtung malla | blick vom kalottireitti richtung kolttajärvi |
der "kalottireitti" ist gut markiert und ein einfacher wanderweg. gegen 12:30 uhr stossen wir auf den rassaja, einen kleinen fluss, der vom malla richtung harrisaivo fliesst. letzteres ist ein kleines seelein nördlich des kilpisjärvi. der wanderweg führt einfach quer durch den fluss. es ist jedoch nicht schwierig, auf die andere seite zu gelangen, denn der wasserstand ist niedrig und es hat genügen grosse steine im wasser, um bequem hinüber zu kommen. wie im norden üblich, führen holzstege über sumpfige abschnitte, so dass wir trockenen fusses bleiben. plötzlich entdecken wir auf der krete über uns duzende von rentieren. sie haben sich einen guten platz ausgesucht, fernab von den wanderern. um 13 uhr erreichen wir einen beachtlichen wasserfall, der fluss gihcigorzi fällt hier über felsigen klippen. auf dem wanderweg sind wir nur wenigen menschen begegnet, hier am flussufer sitzen jedoch ganz viele leute und geniessen ihr picknick. einen ganz besonderen platz haben sich zwei frauen ausgesucht, sie sitzen hinter dem wasserfall. uns sind das zu viele menschen, wir setzen deshalb unsere wanderung fort und vertagen das mittagessen vorerst.
nach einer weiteren halben stunde erreichen wir den höchsten punkt unserer wanderung, einen einschnitt zwischen dem malla und einem kleinen hügel mit dem namen mallavuovdi. wir befinden uns nun knapp 700 meter über meer. auf einer kleinen ebene suchen wir uns einen gemütlichen platz. während wir uns noch umsehen, taucht plötzlich ein einzelnes rentier auf. es geht zielstrebig auf ein kleines schneefeld zu und beginnt schnee zu lecken. wir setzen uns auf zwei grosse steine und packen unser mittagessen aus. im laufe des vormittages sind wolken aufgezogen und es ist merklich kühler geworden. richtung osten sind die wolken besonders dunkel und wir haben den eindruck, wir hören sogar gelegentliches donnergrollen, wenn auch noch weit entfernt.
kurz nach 14 uhr machen wir uns wieder auf den weg. kaum sind wir aufgebrochen, fallen ein paar regentropfen, aber es wird nichts ernsthaftes daraus. der wanderweg führt an zwei kleinen bergseelein vorbei, erst am mallajávri und dann am mallalammit. nach der kleinen zwischeneben geht es nochmals 120 meter hinunter.
kurz bevor wir das südliche ende des siilasjärvi erreichen, führt der "kalottireitti" wieder durch einen lichten wald. der siilasjärvi ist durch den etwa 300 meter langen siilaskoski mit dem kilpisjärvi verbunden. wir hätten eigentlich erwartet, dass das wasser nordwärts richtung norwegen fliesst, von hier sind es bloss gut 40 km bis zum lyngen, einem fjord der zur nordsee gehört. das wasser fliesst aber südwärts, das heisst, es muss den wohl mehr als 400 km langen weg zum botnischen meeresbusen zurücklegen. das bedeuten auch, dass die wasserscheide hier ganz in der nähe sein muss. eine holzbrücke führt über den siilaskoski, wenig später erreichen wir den parkplatz pysäköintialue an der strasse nummer 21.
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siilasjärvi | brücke über den siilaskoski am südende des siilasjärvi |
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siilaskoski - verbindung zwischen dem siilasjärvi und dem kilpisjärvi |
nun haben wir die wahl, entweder der strasse entlang zu gehen, oder aber weiterhin dem wanderweg zu folgen. wir entschliessen uns für letzteres, auch wenn es etwas weiter ist und wir nochmals annähernd 100 höhenmeter überwinden müssen. es hat zwar kaum verkehr, aber auf der asphaltierten strasse zu gehen, macht absolut keinen spass. wir wandern durch einen wunderschönen wald mit dicht bewachsenem boden. pflanzen mit kleinen weissen blumen bedecken den waldboden wie ein teppich. plötzlich stossen wir auf eine gruppe junger frauen, die mitten im wald ihre zelte aufschlagen. die platzwahl scheint uns etwas ungewöhnlich, die zelte stehen kaum zwei meter neben dem wanderweg, die regel "out of sight" scheint den damen nicht bekannt zu sein ...
kurz vor der ankunft bei unserem jogi treffen wir auf den wanderweg, der zum gipfel des saana führt. letzterer wird morgen unser ziel sein. um 15:45 uhr erreichen wir den parkplatz beim kilpisjärven retkeilykeskus, einem restaurant gegenüber dem bootsteg. wir geniessen auf der terrasse einen kaffee und etwas süsses. die wolken haben sich inzwischen wieder weitgehend verzogen, es wird ein sonniger spätnachmittag. eine halbe stunde später fahren wir zurück zum campingplatz. wir geniessen erst dusche und sauna und später das abendessen bei strahlendem sonnenschein im freien. um 22 uhr ist der himmel wieder wolkenlos. das gleiche wettermuster erleben wir nun schon seit ein paar tagen: am morgen und am abend ist der himmel wolkenlos, vor dem mittag ziehen wolken auf und es regnet manchmal etwas - das sind ja fast tropische verhältnisse. wir führen noch die bücher nach und schlüpfen dann gegen mitternacht unter die bettdecke.
hinweis: die bilder auf dieser seite wurden mit einer NIKON COOLPIX AW130 aufgenommen.
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