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reise durch westkanada |
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dienstag, 20-juli-2010: ucluelet, CAN |
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wir schlafen aus und machen uns gegen mittag auf den weg richtung tofino. unterwegs machen wir einen halt an der pazifikküste und essen zu mittag. um 1500 uhr starten wir zu unserer whale watching tour. wir sehen adler, einen seeotter, ein rudel seelöwen sowie einen grau- und einen buckelwal - dies ist ein fantastisches erlebnis. am abend kehren wir auf den campingplatz zurück. die nacht empfinden wir weniger kalt als gestern.
wir schlafen bis gegen 1000 uhr. auch heute ist es am morgen neblig, kühl und feucht. beim frühstück tragen wir deshalb warme pullover. am mittag fahren wir ins dorf und kaufen einige lebensmittel ein. wir möchten für morgen einen platz auf der fähre zum festland buchen. auf einem informationsblatt beim campingplatz haben wir gelesen, dass es in ucluelet ein cafe mit gratis internet-zugang gibt. nach einigem suchen finden wir das cafe. wir parken auf der anderen strassenseite, von hier aus haben wir tatsächlich eine ganz gute verbindung. wir machen eine reservation auf der fähre von nanaimo nach horseshoe bay für morgen um 12:50 uhr, danach werfen wir noch einen blick in unsere emails. es ist kurz nach 1300 uhr, als wir uns auf den weg richtung tofino machen. wir müssen spätestens um 1445 uhr bei jamie's sein, es bleibt uns deshalb genügend zeit, um irgendwo an der küste zu mittag zu essen. beim nördlichen ende der wickaninnish bay finden wir ein nettes plätzchen an der küste. es herrscht immer noch dichter nebel, trotzdem tummeln sich auch heute einige surfer im kalten wasser. nach dem essen spazieren wir ein bisschen dem strand entlang.
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wickaninnish bay im nebel | mittagessen an der pazifikküste |
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felsblock | verbindungsweg zwischen zwei buchten |
um 1420 uhr brechen wir wieder auf, eine viertelstunde später sind wir in tofino beim büro des whale watching unternehmens jamie's. der parkplatz ist gut besetzt, es scheint hier ziemlich viel los zu sein. auf der tafel beim eingang steht "guaranteed sightings!", die scheinen sich ihrer sache sehr sicher zu sein. wir werden mit knallroten trockenanzügen und handschuhen ausgerüstet, nun sehen wir aus wie gestopfte michelin-figuren. wir gehen zum bootshafen hinuter, dort erwartet uns unsere bootsführerin sarah. auf dem boot haben zwölf personen platz, auf unserer tour sind alle sitze belegt. sarah macht ein kurzes security briefing. im wesentlichen heisst das, während der fahrt nicht aufstehen und auf heftige schläge vorbereitet sein. sollte jemand ins wasser fallen, so seien die überlebenschance mit diesen anzügen sehr hoch - aber es sei noch nie vorgekommen, dass jemand über bord gegangen sei.
noch vor 1500 uhr legen wir ab. in gemächlichem tempo bringt uns sarah aus dem hafen heraus und stoppt schon bei der ersten winzigen insel wieder. über unseren köpfen segelt ein mächtiger weisskopfadler dahin. auf einem baum auf dem inselchen haben adler ein mächtiges nest gebaut. wenige meter davon entfernt sitz einer dieser mächtigen raubvögel und beobachtet aufmerksam die umgebung. wir schauen ihm eine weile zu, dann beschleunigt sarah das boot wieder.
nun geht es in zügigem tempo zwischen zwei inseln hindurch richtung offenes meer. das boot brettert mit bis zu 60 km/h über die wellen. dabei variiert sarah geschickt die geschwindigkeit, so dass unser boot nicht mit voller wucht von einem wellenberg in die nächste welle knallt. es ist verblüffend, wie rasch das boot auf die änderungen am gashebel reagiert - und das nicht nur beim beschleunigen, sondern auch beim verzögern. trotzdem werden wir heftig durchgeschüttelt, diese fahrt ist wirklich nichts für leute mit rückenproblemen. die motoren machen einen mächtigen lärm, so dass wir uns nur schreiend unterhalten können.
nach etwa 30 minuten wilder fahrt wird unser boot langsamer. wir sind nun ganz nahe am ufer einer weiteren insel. sarah meint, hier sei vor kurzem ein grauwal gesichtet worden - die bootsführer informieren sich jeweils gegenseitig, wenn sie irgendwo ein tier gesehen haben. tatsächlich taucht schon bald der rücken des wales auf und eine wasserfontäne wird mit lautem blasen in die luft geschleudert. das tier holt ein oder zweimal luft und verschwindet dann wieder in den tiefen des pazifiks. sehr tief wird das wasser hier allerdings nicht sein. es ist äusserst schwierig, ein paar brauchbare bilder zu machen. zum einen schauckelt das boot auf den knapp ein meter hohen wellen ganz schön, zum andern haben wir keine ahnung, wo der wal als nächstes auftauchen wird. sarah kann das wasser zwar sehr gut lesen und weisst uns auf die blasen im wasser hin, welche das baldige auftauchen des tieres andeuten, aber so ganz genau weiss man dann trotzdem nicht, wo das tier als nächstes an der wasseroberfläche erscheint. sarah lässt das boot mit gedrosselten motoren treiben, der wal taucht einige male ganz nahe bei uns auf - manchmal zu nahe um ihn zu fotografieren.
nach etwa 20 minuten fordert uns sarah auf, uns wieder hinzusetzen und das boot nimmt erneut fahrt auf. nun geht es in südlicher richtung noch etwas mehr auf den offenen pazifik hinaus. wieder rasen wir über die eher grösser werdenden wellen und fühlen uns wie in einem schüttelbecher. der kühle wind blässt uns um die ohren, ich habe den eindruck, nicht alle passagiere sind so begeistert wie wir. bei einer winzig kleinen insel entdecken wir einen seeotter, der frech zwischen den wellenbergen zu uns hinauf sieht. wir schauen ihm ein paar minuten zu. auf der anderen bootsseite tummelt sich eine kleine herde seelöwen auf einem felsen. die gruppe scheint aus ganz unterschiedlich alten tieren zu bestehen. wir sehen kleine seelöwen, aber es hat auch einen mächtigen bullen dabei. sie liegen alle ziemlich schlaff im windschatten, selbst ihnen scheint es heute etwas zu kühl zu sein.
nocheinmal beschleunigt sarah das boot und steuert einen südlichen kurs, aber nach ein paar minuten nimmt sie schon wieder fahrt weg und ändert den kurs gegen westen. ein anderer bootsführer hat einen buckelwal entdeckt. schon bald sehen auch wir das mächtige tier. diesmal haben wir einen grösseren abstand zum wal, auch sind die distanzen zwischen seinen auftaucher grösser. einmal hebt er seine schwanzflosse aus dem wasser und wir sehen das so typische bild eines abtauchenden wals - aber zum fotografieren geht das alles viel zu schnell. das gleiche gilt wenig später, als der wal zweimal mit offenen maul senkrecht nach obern schiesst um futter einzufangen. für einige sekunden sehen wir seinen riesigen schlund, dann ist er wieder im wasser verschwunden. einmal legt sich der wal auf die seite und wir sehen seine brustflosse, aber auch das dauert nur einen augenblick.
schliesslich schiebt sarah den gashebel wieder nach vorne und die beiden motoren heulen auf. vermutlich haben diese je 200 PS, eine gepallte ladung kraft. das boot sieht zwar aus wie ein schlauchboot, hat aber einen festen rumpf, welcher von einem kräftigen, aufblasbaren schlauch umgeben ist. mit höchstgeschwindigkeit rasen wir nun über's wasser richtung osten, zurück nach tofino. gemäss meinem GPS liegt die maximale reisegeschwindigkeit bei 60 km/h. erst als der hafen in sichtweite kommt, drosselt sarah die geschwindigkeit um dann artig ins hafenbecken einzufahren. um 1715 uhr sind wir wieder am steg. wir gehen hoch zum büro von jamie's und ziehen die roten anzüge aus. auf dem wasser war man froh um diese, aber hier am land sind sie definitiv zu warm, denn es scheint immer noch die sonne am nun fast wolkenlosen himmel. wir geniessen das schöne wetter und trinken auf der terasse von jamie's büro noch einen kaffee, die kinder essen ein eis.
um 1800 uhr machen wir uns auf den weg zurück nach ucluelet, eine halbe stunde später sind wir auf dem campingplatz. susanne kocht spaghetti, die kinder entfachen derzeit ein feuer im grill. heute scheint es uns deutlich weniger kalt als gestern. für unsere lampe haben wir ein anderes brennmittel gekauft, nun spendet sie zumindest für eine weile licht, so dass wir nach dem abwaschen noch ein bisschen jassen können. da wir morgen eine längere fahrt vor uns haben und die fähre nicht verpassen wollen, gehen wir aber auch heute deutlich vor mitternacht schlafen.
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