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reise durch westkanada
sommer 2010

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montag, 2-aug-2010: mount robson provincial park, CAN
kilometerzähler: 6.3 km (GPS: 6.3 km)
wanderung (männer): 30.6 km


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zusammenfassung:

da es regnet als uns unser handy um 0700 uhr weckt, bleiben wir im zelt liegen. ein grosser fehler, denn als wir zwei stunden später aufstehen scheint die sonne. so machen wir uns trotzdem noch auf den weg zum berg lake trail. dieser führt durch eine wunderbare berglandschaft bis zur whitehorn campsite. nach dem mittagessen treten die frauen den rückweg an, wir männer wandern weiter bis zu den emperor falls. der rückweg zieht sich dann ziemlich in die länge, etwas erschöpft erreichen wir kurz nach 1900 uhr den ausgangspunkt unserer wanderung. beim visitor center treffen wir wieder auf unsere frauen, gemeinsam fahren wir zum campingplatz zurück, wo wir heute erst spät zum nachtessen kommen.


im detail:

unser handy weckt uns um 0700 uhr, doch gerade als wir aus dem schlafsack schlüpfen wollen, beginnt es zu regnen. wir beschliessen abzuwarten und bleiben im zelt liegen - ein grober fehlentscheid, wie sich bald zeigen wird. als wir um 0900 uhr wieder erwachen, hat der regen aufgehört und als wir aus dem zelt schauen, hat es zwischen den wolken blaue lücken - wären wir um sieben uhr aufgestanden, so wären wir nun startbereit. wir wecken die kinder und frühstücken. das wetter bessert sich immer mehr und so entscheiden wir uns, trotz der vorgerückten zeit doch noch den berg lake trail unter die füsse zu nehmen. die fahrt zum trailhead des berg lake trail dauert nur wenige minuten, der parkplatz ist allerdings sehr voll. mit etwas glück finden wir noch einen platz um unseren wagen zu parken. um 1100 uhr sind wir startbereit.

beginn des berg lake trail im mount robson provincial park, CAN blick von der brücke beim beginn des berg lake trail auf den robson river im mount robson provincial park, CAN
beginn des berg lake trail robson river

der berg lake trail beginnt bei der brücke über den robson river und endet beim "berg lake", für deutschsprachige ein nicht gerade sehr fantasievoll klingender name. von dort könnte man dann noch weiter bis auf den mount robson wandern. bis zum berg lake und zurück sind es 42 km, das ist für eine tageswanderung natürlich zu weit, aber die 30 km bis zu den emperor falls und zurück scheinen uns trotz der vorgerückten zeit noch möglich. katrin erklärt allerdings, dass sie keinesfalls so weit wandern werde. wir setzen uns vorerst einmal den 11 km von hier entfernten whitehorn campsite zum ziel.

anfangs ist der trail eher eine waldstrasse. es sind sehr viele leute unterwegs, was bei dem vollen parkplatz eigentlich nicht erstaunt. grund dafür ist der "BC day", ein öffentlicher feiertag in der provinz "british columbia". im gegensatz zu uns schweizern haben die leute in BC das mit dem "nationalfeiertag" schlauer gemacht: sie haben nicht ein bestimmtes datum als feiertag festgelegt, sondern den ersten montag im august. viele familien verbringen den freien tag draussen in der natur, selbst kinderwagen sind auf dem trail keine seltenheit.

susanne auf dem berg lake trail im mount robson provincial park, CAN wilder robson river im mount robson provincial park, CAN
berg lake trail robson river

während wir dem recht wilden robson river folgen, nimmt die menge der leute auf dem trail rasch ab. bald sind wir mehr oder weniger alleine unterwegs. das wetter hat sich weiter gebessert, es ist ziemlich sonnig, auch wenn noch einige weisse wolken den himmel dekorieren. nach einer stunde erreichen wir den kinney lake. das geschiebe aus den bergen gibt dem wasser eine milchig-weisse farbe und macht es ohne behandlung ungeniessbar. wir folgen dem nördlichen seeufer. der berg lake trail verläuft abwechlungsweise im schattigen wald und dann wieder an der sonne direkt am wasser. zur überquerung der zuflüsse hat es immer wieder kleine brücken. der weg führt durch eine wunderbare landschaft und ist sehr abwechlungsreich. beim kinney lake campground machen wir einen kurzen rast und erfrischen uns mit eistee.

bis zu diesem campingplatz darf man auch mit dem bike auf dem berg lake trail fahren. ausgangs campingplatz ist dann signalisiert, dass fahrräder ab diesem punkt verboten sind. obwohl man in dieser einsamen gegend wohl kaum mit einer strengen kontrolle rechnen muss, haben alle biker ihre räder hier stehen lassen, wir sehen kein einziges bike nach dieser tafel.

um 1245 uhr setzen wir unsere wanderung fort. der robson river fliesst in das nordwestliche ende des sees. dahinter hat es eine ausgedehnte ebene, das flussbett nimmt fast die ganze talbreite ein, das wasser verteilt sich darin auf zahlreiche kleine bäche. ein bild, dass man in der schweiz kaum mehr sieht.

der robson river verlässt den kinney lake an dessen südöstlichem ende im mount robson provincial park, CAN ufer des kinney lake im mount robson provincial park, CAN
berg lake trail entlang des kinney lake im mount robson provincial park, CAN kinney lake im mount robson provincial park, CAN
der berg lake trail überquert einen kleinen zufluss zum kinney lake im mount robson provincial park, CAN berg lake trail entlang des kinney lake im mount robson provincial park, CAN
nordwestliches ende des kinney lake im mount robson provincial park, CAN der robson river fliesst in das nordwestliche ende des kinney lake im mount robson provincial park, CAN
berg lake trail entlang des kinney lake

ein weiterer steg führt über den robson river. auf einem schild steht, dass nur eine person auf's mal über die brücke gehen darf. wir überstehen die offenbar kritische passage problemlos und befinden uns nun am eingang zum "valley of a thousand falls". der name begründet sich auf den zahlreichen wasserfällen, die beidseits von den wänden stürzen. im westen ragt das fast viertausend meter hohe massiv des mount robson in den himmel. allerdings können wir wegen den steilen felswänden den gipfel von hier aus nicht sehen.

eine weitere brücke im berg lake trail im mount robson provincial park, CAN mächtige felswand entlang des berg lake trail im mount robson provincial park, CAN
eine der zahlreichen brücken mächtige felswand

gegen 1330 uhr erreichen wir die spektakuläre hängebrücke, welche den robson river überspannt. auf den ersten blick scheint diese brücke völlig übertrieben, denn sie überspannt den kleinen fluss auf einer höhe von mehreren metern. ich kann mir aber gut vorstellen, dass bei entsprechender witterung das kleine flüsschen zu einem reissenden fluss wird. weiter unten wird sich das wasser im breiten tal verteilen, aber hier oben, wo das tal sehr schmal ist, wird es rasch ansteigen. auch hier steht, dass sich immer nur eine person auf die brücke begeben darf und so überqueren wir brav einer nach dem andern das bauwerk.

hängebrücke im berg lake trail im mount robson provincial park, CAN katrin auf der hängebrücke im berg lake trail im mount robson provincial park, CAN
hängebrücke

von der hängebrücke bis zur whitehorn campsite sind es nur noch ein paar schritte. die tische stehen unter einem massiven schutzdach. offenbar kann es in dieser gegend ganz schön schütten, die bauten wirken alle sehr stabil. wir setzen uns an einen der tische und geniessen unser mittagessen. allerdings wollen wir nicht zu lange verweilen, denn es ist schon 1430 uhr und vor uns liegen noch 4 km weg und 400 höhenmeter bis zu den emperor falls plus 15 km rückweg.

whitehorn campsite am berg lake trail im mount robson provincial park, CAN
whitehorn campsite

um 1435 uhr brechen wir wieder auf. unsere rucksäcke verstauen wir in einem bärensicheren kasten (baer locker). wir folgen dem an dieser stelle flachen berg lake trail durch den campingplatz. es stehen erstaunlich viele zelte zwischen den bäumen am flussufer. an der gegenüberliegenden bergflanke stürzt einer der tausend wasserfälle ins tal. der wanderweg folgt nun direkt dem flussufer, die sonne wärmt ganz schön. nach etwas weniger als einem kilometer erreichen wir eine weitere brücke, dahinter beginnt der aufstieg zu den wasserfällen. katrin will um keinen preis mehr weiter und auch susanne findet, sie müsse diese kletterpartie nicht unbedingt haben. die jungs sind dagegen auf meiner seite und meinen, wenn wir schon bis hierher gekommen sind, dann wollen wir auch bis zum gesetzten ziel weitergehen. wir beschliessen deshalb, dass wir uns hier trennen: die frauen gehen zurück und warten beim campsite auf uns, wir steigen bis zu den emperor falls auf.

valley of the thousand falls im mount robson provincial park, CAN susanne auf dem berg lake trail entlang des robson river im mount robson provincial park, CAN
valley of the thousand falls berg lake trail entlang des robson river

unmittelbar nach der brücke beginnt die steigung. der wanderweg wurde hier in eine felswand gesprengt, aber es sieht so aus, als ob gelegentlich ein bisschen zu viel dynamit eingesetzt wurde. der weg ist jedenfalls sehr uneben und das gröll macht den aufstieg äusserst mühsam. aber bald verschwindet der weg im wald, da wird das wandern wieder viel angenehmer. wir geniessen kurz den blick in die white falls, setzen aber den aufstieg ohne pause fort. daniel legt ein tempo vor, welches am besten mit dem begriff "speed hiking" umschrieben werden kann. mathias und ich folgen so gut es geht.

white falls am berg lake trail im mount robson provincial park, CAN
white falls

der berg lake trail führt nun meistens durch den wald, ich empfinde das angesichts des horrenden tempos als angenehm kühl. 25 minuten nachdem wir uns von den frauen getrennt haben, erreichen wir die falls of the pool. wir haben damit etwa einen drittel der verbleibenden strecke und knapp die hälfte der höhendifferenz überwunden. für ein paar minuten geniessen wir die spektakuläre aussicht auf die wasserfälle.

falls of the pool am berg lake trail im mount robson provincial park, CAN
falls of the pool

daniel drängt darauf, dass wir weitergehen und er hat absolut recht damit. wieder legt er ein unglaubliches tempo vor. gelegentlich überholen wir ein paar wanderer, welche sich angesichts unserer geschwindigkeit und der nicht vorhandenen ausrüstung ziemlich wundern. sie haben offensichtlich vor, auf einem der campsites zu übernachten und schleppen deshalb die übliche ausrüstung mit - und wir haben nicht einmal einen rucksack dabei.

um 1540 uhr erreichen wir die emperor falls. wir haben 4 km distanz und 500 höhenmeter (also 9 leistungskilometer) in etwas mehr als einer stunde geschafft. die wasserfälle befinden sich knapp unter dem gleichnamigen campingplatz. riesige wassermengen stürzen über eine felskante und haben ein tiefes loch in den boden gegraben. gischt stiebt hoch, die luft rund um den wasserfall ist voller wasserstaub. der boden ist ebenfalls ganz durchnässt und äusserst rutschig. daniel nährt sich dem wasserfall als gerade der wind dreht und wird deshalb kräftig geduscht. zum glück ist es immer noch recht warm. wir machen ein paar fotos und bewundern das äusserst eindrückliche naturschauspiel.

emperor falls im mount robson provincial park, CAN emperor falls im mount robson provincial park, CAN
mathias, daniel und reto vor den emperor falls im mount robson provincial park, CAN emperor falls im mount robson provincial park, CAN
emperor falls

kurz vor 1600 uhr machen wir uns auf den rückweg. daniel schlägt wieder sein "speed hiking" tempo an. nach nur 40 minuten sind wir schon wieder beim campingplatz, wo wir zu mittag gegessen haben. susanne und katrin haben bereits den rückweg angetreten und den einen rucksack mitgenommen, uns aber eine kurze botschaft hinterlassen. wir trinken das bisschen wasser, das wir noch haben, dann machen wir uns ebenfalls auf den rückweg. daniel zieht kräftig aus, mathias und ich folgen ihm so gut wir können. bis zum kinney lake gibt es keine spur von unseren frauen. es zeigt sich, dass wir zu wenig zu trinken mitgenommen haben. mathias und ich verdursten fast. beim kinney lake campground hat es eine tafel "trinkwasser", aber wir finden keinen wasserhahn. schliesslich vermuten wir, dass mit trinkwasser wohl der bach gemeint sein muss, der in der nähe des campingplatzes durch den wald sprudelt. wir trinken etwas wasser daraus, ich halte aber mathias an, möglichst wenig zu sich zu nehmen. mit frischem mut setzen wir unsere wanderung fort. inzwischen haben wir 23 km und 700 höhenmeter in den beinen und noch liegen 7 km vor uns.

der rückweg zieht sich in die länge, unsere beine werden immer schwerer. zu unserem erstaunen treffen wir auch bis zum ende des kinney lake nicht auf unsere frauen. daniel scheint keine müdigkeit zu kennen, der abstand zwischen ihm und mathias und mir wird immer grösser, bald haben wir ihn aus den augen verloren. dank unseren GPS geräten wissen wir jederzeit ganz genau, wie weit es noch ist. so kommen keine falschen hoffnungen auf, wir sehen aber auch, wie spät es werden wird, bis wir wieder beim auto sind. kurz vor dem ziel erhaschen wir einen blick auf den fast wolkenfreien mount robson.

mount robson im mount robson provincial park, CAN
mount robson

wir sind alle drei sehr froh, als wir kurz nach 1900 uhr endlich den parkplatz erreichen. die frauen haben unter dem scheibenwischer einen zettel hinterlassen, sie warten im cafe in der nähe des visitor center auf uns. wir befreien unsere füsse von den wanderschuhen, dann fahren wir zum cafe, wo wir auf unsere etwas ungeduldig wartenden frauen treffen. trotzdem erfrischen wir uns erst mit einem kalten getränk, bevor wir zum campingplatz zurückfahren.

es ist schon fast 1940 uhr, als wir wieder bei unseren zelten sind. wir geniessen ein köstliches nachtessen, nach dem abwaschen hat aber niemand mehr energie um noch etwas zu unternehmen. mit sehr schweren beinen schlüpfen wir in die zelte und fallen sofort in einen tiefen schlaf.


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