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finnland - russische föderation - schweden, sommer 2011 |
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donnerstag, 21-juli-2011: st. petersburg, RU |
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nach dem frühstück machen wir uns auf den weg zum hafen, allerdings nicht auf direktem weg, sondern vorbei an der märchenhaften auferstehungskirche (spas na krovi) und entlang des parks marsfeld (marsovo pole). bevor wir zur stadtrundfahrt starten, besuchen wir den üppigen winterpalast (zimniy dvorets). die zweistündige bootsfahrt beginnt auf der newa (neva) und führt uns an der peter-paul-festung (petropavlovskaya krepost) vorbei bis zum hotel sankt petersburg und zum ehemaligen panzerkreuzer aurora (kreyser avrora). dort verlassen wir den fluss und fahren in den fontanka-kanal. dieser führt uns mitten in die stadt. durch den kryukov- und den moyka-kanal geht es zurück zum hafen. nach dem mittagessen in einem schattigen stadtpark besuchen wir die peter-paul-festung. an der alten börse (birzha) und dem generalstabsgebäude (glavniy-shtab) vorbei kehren wir zum hotel zurück. das nachtessen geniessen wir in einem sehr schönen restaurant in der nähe der auferstehungskirche.
anmerkung: ich habe versucht, die namen der sehenswürdigkeiten und deren standorte möglichst genau wiederzugeben. das ist aber recht schwierig, weil man oft mehrere schreibweisen findet. je nach quelle wird die berühmte strasse "nevskiy prospekt" auch als "nevsky prospekt" oder "nevskij prospekt" bezeichnet. offenbar gibt es bei der übersetzung aus dem kyrilischen einen gewissen spielraum, wobei die sprache, in welcher der name verwendet wird, vermutlich auch noch eine rolle spielt. dazu kommt, dass sankt petersburg - auch petrograd genannt - im jahre 1924 zu ehren des verstorbenen vladimir lenins in leningrad umbenannt wurde. 1991 wurde diese namensänderung wieder rückgängig gemacht. wegen den zahlreichen kanälen wird st. petersburg auch das "amsterdam des nordens" genannt.
wir lassen uns um 0800 uhr von unserem handy wecken. das frühstücksbuffet ist nicht gerade üppig, aber ausreichend. um 0920 uhr verlassen wir das hotel. bei der bank auf der anderen strassenseite versuchen wir mit unserer kreditkarte geld zu beziehen, aber der bankomat meldet, er könne keine kreditkarten mit chip verarbeiten. auch beim zweiten geldautomaten will es nicht klappen. da erklärt uns eine dame, ein bezug sei mit unserer kreditkarte nur beim mittleren der drei automaten möglich. also versuchen wir es auch noch bei diesem und er spuckt tatsächlich die gewünschten 5000 rubel aus. wir spazieren erst auf dem nevskiy prospekt ostwärts, dann folgen wir dem griboedova-kanal nordwärts.
sofort fällt uns die äusserts reich verzierte auferstehungskirche (spas na krovi) auf. sie trägt auch den namen "erlöser auf dem blute kirche". das goldene dach glänzt in der morgensonne und die vielen türmchen und dekorationen verleihen dem gebäude etwas märchenhaftes. bei der brücke über die moyka hat es einen kleinen markt, wo allerlei kunsthandwerk und ramsch angeboten wird.
wir folgen dem park marsfeld (marsovo pole), einer riesigen grasfläche, die von zahlreichen fusswegen durchzogen ist. die sonne steht am wolkenlosen himmel, es kündigt sich ein heisser bilderbuchtag mit sprichwörtlichem "postkarten-wetter" an, ideal um viele fotos zu schiessen.
in den kanälen sehen wir überall boote, auf denen für rundfahrten geworben wird. dies scheint uns eine bequeme möglichkeit zu sein, die stadt zu erkunden. als wir das ufer der newa (neva) erreichen, folgen wir diesem in südwestlicher richtung. so gelangen wir zum winterpalast und zum hafen. zahlreiche jugendliche umwerben touristen und bieten rundfahrten an. sie sprechen perfekt englisch und haben auf alle fragen eine antwort. wir entscheiden uns für eine "grosse rundfahrt", welche um 1130 uhr beginnt. es bleibt uns eine gute halbe stunde zeit, wir verbringen diese auf dem alexanderplatz, wo wir die mächtige alexandersäule (aleksandriyskaya kolonna) und den prächtigen winterpalast (zimniy dvorets) bewundern. wir beobachten aber auch zwei sehr attraktive, junge damen, die sich in tambour-kostümen an alle männer heran machen, um sich mit ihnen fotografieren zu lassen. sie possieren und schmusen mit ihren "opfern", danach wird für die bilder einkassiert ...
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alexanderplatz mit winterpalast (zimniy dvorets) |
alexandersäule (aleksandriyskaya kolonna) auf dem alexanderplatz |
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winterpalast (zimniy dvorets) |
kurz vor halb zwölf sind wir wieder beim hafen. die meisten passagiere stehen schon in der warteschlange. ein paar minuten später stechen wir in die newa (neva). auf dem wasser herrscht hochbetrieb, boote aller grössen sind unterwegs, besonders auffallend sind die tragflächenboote, welche zum peterhof hinaus fahren. über lautsprecher werden die sehenswürdigkeiten auf russisch kommentiert. für die ausländischen touristen gibt es drahtlose kopfhörer mit erläuterungen in deutsch oder englisch. allerdings ist die anzahl beschränkt und reicht nicht für alle gäste. wir fahren erst etwas flussabwärts, wenden aber bald und gleiten unter der mächtigen brücke dvortsoviy most hindurch. wir erkennen die beiden auffälligen säulen vor der alten börse (birzha). nun passieren wir die peter-paul-festung (petropavlovskaya krepost), die goldenen dächer der peter-paul-kathedrale (sobor svyatogo petra i pavla) leuchten in der sonne, sie sehen aus, als wären sie erst gestern blank poliert worden. die fahrt geht weiter unter der troitskiy most hindurch, kurz dahinter liegt ein riesiges segelschiff am ufer. da wo der newka (nevka) in die newa mündet, liegt am westlichen flussufer der ehemalige panzerkreuzer aurora (kreyser avrora) verankert, auf der östlichen seite thront das hotel sankt petersburg. wir fahren etwas in den seitenfluss hinein, dann wendet unser boot. es überquert die newa und hält auf den fontanka-kanal zu.
der recht breite fontanka-kanal führt erst südwärts, dann wendet er sich in südwestliche richtung. erst gleiten wir an einem park vorbei, dann erheben sich auf beiden seiten stets wechselnde hausfassaden. diese wirken sehr gepflegt, so als sei die stadt erst gerade herausgeputzt worden. als wir dann später zu fuss unterwegs sind, haben wir dann allerdings den eindruck, dass dies nur für die gut sichtbaren aussenfassaden gilt. oft haben die häuser einen innenhof und diese wirken da, wo wir einen blick hineinwerfen können, eher verlottert und ungepflegt. aber aus der touristen-perspektive ist sankt petersburg sehr schön anzusehen. manche hausfassaden sind in dezenten pastellfarben gehalten, das spektrum reicht von hellgrün über zartes rosa und gelbtöne bis hellblau. zahlreiche brücken überspannen den kanal. die meisten sind breit, aber einige sind ganz schmal und erwecken den eindruck, man fahre durch einen tunnel. aber alle sind sehr niedrig, so dass man aufpassen muss, dass man nicht aufsteht und den kopf anstösst. aus den vielen gepflegten häuserreihen sticht ein bau heraus, der gemäss den erläuterungen am lautsprecher aus der "blütezeit der sowjetunion" stammt: ein trister, monotoner klotz mit grauer fassade.
bei der brücke des lermontovskiy prospekt wendet unser boot. es macht eine 270° drehung und gleitet dann in den schmalen kryukov-kanal hinein. die goldenen dächer der nikolaus-und-erscheinung-des-herrn-kathedrale (nikolsky sobor) leuchten in der sonne. als wir den wieder etwas breiteren moyka-kanal erreichen, folgen wir diesem in nordöstlicher richtung. wir fahren nun parallel zur newa (neva). zwischen den fassaden erhaschen wir einen blick auf die kuppel der isaakskathedrale (isaakievsky sobor). wenig später fahren wir an einer fürchterlichen ruine vorbei. das haus ist halb zerfallen, es sieht aus wie ein übrigbleibsel aus dem krieg. kurz darauf passieren wir die rote brücke (krasniy most) und die grüne brücke (zyelyoniy most), die namen sind tatsächlich direkt von der farbe der brücke abgeleitet. durch den kurzen und sehr schmalen zimnyaya-kanal gelangen wir wieder auf die newa. am winterpalast vorbei geht es zurück zum hafen. die rundfahrt hat genau zwei stunden gedauert.
wir verlassen den hafen und spazieren zum hotel zurück um uns etwas frisch zu machen. unterwegs kaufen wir sandwiches, die wir später an einem schattigen plätzchen geniessen möchten. unsere route zum sommerpark führt uns ein kurzes stück über den nevskiy prospekt, wo wir an der etwas zurückversetzten sankt petri kirche vorbei kommen. beim sankt michaelsschloss (mikhaylovskiy zamok) steigt gerade ein brautpaar aus einer stretch-limousine, wir schauen ein bisschen beim foto-shooting zu.
als wir den sommerpark erreichen, müssen wir feststellen, dass dieser zur zeit wegen bauarbeiten geschlossen ist. zum glück hat es schräg gegenüber noch einen stadtpark, dort finden wir im kühlen schatten der bäume eine bank, wo wir unser mittagessen geniessen können.
es ist bereits 1600 uhr, als wir wieder aufbrechen. unser ziel ist nun die peter-paul-festung (petropavlovskaya krepost) auf der anderen seite der newa (neva). über die verkehrsreiche dreifaltigkeits-brücke (troitskiy most) gelangen wir zur insel zayachii ostrov, auf welcher die festung steht. obwohl es ein werktag ist, tummeln sich zahlreiche menschen auf der wiese vor dem eingang. im reiseführer wird dringend davon abgeraten, in der newa zu schwimmen, aber die einheimischen sehen das offensichtlich nicht so eng. sie baden im kühlenden wasser um sich dann in der sonne wieder zu trocknen. das thermometer steht nahe bei 30° grad, da ist es verständlich, dass die menschen eine abkühlung suchen.
der eintritt zur peter-paul-festung (petropavlovskaya krepost) ist kostenlos. wir bewundern den zweiköpfigen adler am peterstor (petrovskiye vorota), verzichten aber auf einen besuch der museen und sammlungen. wir ziehen es vor, die aussicht auf das gegenüberliegende newa-ufer mit dem winterpalast zu geniessen. auch hier glänzen die goldenen dächer des münzhaus (muzey kosmonav i raketnoy tekhniki) und der peter-paul-kathedrale (sobor svyatogo petra i pavla) und heben sich prächtig gegen den blauen himmel ab.
am südwestlichen ende der insel hat es einen sandstrand. auch dieser ist dicht bevölkert und auch hier baden die menschen in der newa (neva). ein teil des strandes ist allerdings abgesperrt, weil gerade ein internationaler wettbewerb im sandgebilde-bauen im gang ist. von aussen sind nur die flaggen der teilnehmenden länder zu sehen, darunter auch eine schweizerfahne. wir machen ein erinnerungsfoto mit dem winterpalast im hintergrund und bewundern die unübersehbare admiralität (admiralteystvo) und den dom der isaakskirche (isaakievsky sobor) auf der anderen flussseite. im nahen restaurant wird gerade eine hochzeit vorbereitet, es geht ziemlich hektisch zu und her.
wir verlassen die festung und folgen dem flussufer zur brücke birzhevoy most. auf dem wasser herrscht immer noch reger betrieb. ein tragflächenboot nach dem andern rauscht unter der brücke hindurch, sie sind wohl alle unterwegs zum peterhof um die touristen in die stadt zurück zu bringen. als wir auf dem platz vor der alten börse (birzha) die beiden säulen bewundern, taucht schon wieder ein brautpaar auf - heute scheint ein besonders geeigenter tag zum heiraten zu sein. über die brücke dvortsoviy most kehren wir zum winterpalast zurück. es ist inzwischen 18:00 uhr geworden, aber es hat noch kein bisschen abgekühlt.
wir schlendern über den alexanderplatz und bewundern das generalstabsgebäude (glavniy-shtab). dieses wird gerade renoviert, die linke hälfte ist eingerüstet und auch hinter dem tor sieht es nach baustelle aus. auf dem dach erkennen wir den "streitwagen des sieges". wir gehen durch das tor und gelangen auf den nevskiy prospekt. hier herrscht ein ziemliches gedränge auf dem gehsteig.
wir folgen der hauptstrasse bis zum einkaufszentrum bol'shoy gostiniy dvor, dort stöbern wir ein bisschen in den läden und kaufen etwas zu trinken. gegen 1900 uhr kehren wir zum hotel zurück und duschen uns. danach legen wir uns für eine stunde auf's bett, die hitze und die bald 20 km kilometer, die wir heute zurückgelegt haben, haben uns müde gemacht.
als wir wieder aufwachen, rufen wir unsere tochter an um uns zu vergewissern, dass es ihr gut geht und zuhause alles in ordnung ist. das telefonieren mit dem mobiltelefon ist in dieser stadt absolut problemlos. es ist bereits 2045 uhr, als wir uns auf den weg machen, um ein restaurant für's nachtessen zu finden. susanne hat im reiseführer ein lokal gefunden, welches sie unbedingt besuchen möchte. mathias und ich sind etwas skeptisch, denn wir können es auf dem GPS nicht finden. wir gehen die strasse, an der sich unser hotel befindet, hinauf bis zum moyka-kanal, dann folgen wir diesem bis zum fontanka-kanal. wir überqueren letzteren und folgen der strasse bis zum liteyniy prospekt. dabei gelangen wir durch ein etwas weniger gut gepflegtes quartier. viele der geschäfter scheinen geschlossen und verlassen, manche baustellen dürften schon länger da zu sein. man sieht notdürftig installierte wasser- und stromleitungen, es scheint nicht die gegend zu sein, in welcher man touristen erwartet. wir folgen dem liteyniy prospekt bis zur angegebenen adresse, aber da ist kein restaurant, sondern nur eine etwas zwielichtige bar und eine weitere baustelle - super, mami ! in der nähe der auferstehungskirche haben wir auf dem hinweg einige nette restaurants gesehen, wir marschieren deshalb den gleichen weg zurück. die tische draussen sind alle besetzt, aber drinnen hat es noch platz für uns. wir geniessen ein köstliches nachtessen, wobei sich susanne ziemlich weit vorwagt und ein typisch russisches gericht wählt, während mathias und ich auf der konservativen seite bleiben und es nicht bereuen.
um 2335 uhr brechen wir wieder auf und sind 15 minuten später schon im hotel, wo wir erschöpft in unsere betten fallen.
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