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finnland - russische föderation - schweden, sommer 2011 |
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freitag, 22-juli-2011: st. petersburg, RU |
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wir verlassen das hotel gegen 1015 uhr. mit einem tragflächenboot fahren wir zum peterhof hinaus. wir spazieren durch die fantastische parkanlage, bei dem herrlichen wetter glänzen die goldenen dächer und figuren märchenhaft. wir bewundern die verschiedenen paläste und wasserspiele, schätzen aber auch die schattigen parkalleen. weil wir die rückfahrt nicht mit kreditkarte bezahlen können, müssen wir auf abenteuerliche weise bargeld beschaffen. zurück in sankt petersburg besuchen wir die isaakskathedrale (isaakievsky sobor), allerdings ist sie bereits geschlossen. nach einem erfrischenden aufenthalt im hotel geniessen wir unser letztes abendessen in russland nochmals bei mama roma.
heute schlafen wir bis 0830 uhr, eine halbe stunde später sitzen wir beim frühstück. um 1015 uhr verlassen wir das hotel. wir folgen dem nevskiy prospekt bis zum einkaufszentrum bol'shoy gostiniy dvor, wo wir einige sandwiches kaufen. anschliessend marschieren wir zum hafen, von wo aus wir zum peterhof (petrodvorets) fahren wollen. aus den zahlreichen angeboten entscheiden wir uns für eine fahrt mit einem tragflächenboot. um 1100 uhr legen wir ab. im hafenbereich muss das boot noch mit gedrosselten motoren fahren, aber kaum haben wir die brücke birzhevoy most hinter uns, gibt der kapitän schub und das boot beginnt sich aus dem wasser zu heben. durch einen seitenarm der newa (neva) gelangen wir richtung offenes meer.
am ende der südlichen landzunge erkennen wir riesige wohnhäuser. die bauten sehen aus der distanz sehr modern aus, gerne würde wir einen blick in eine solche wohnung werfen. noch weiter von der stadt entfernt hat es einige riesige glastürme, dahinter sehen wir zahlreiche mächtige passagierschiffe, möglicherweise hat es dort eine werft. auf dem offenen meer schiesst unser tragflächenboot mit bis zu 60.7 km/h über's wasser. es dröhnt im schiffsrumpf, zum glück hat es eine offene luke, wo man etwas frische luft schnappen und sich den wind um die ohren blasen lassen kann.
die überfahrt dauert knapp 45 minuten. unterwegs realisieren wir, dass wir nur ein einweg-ticket gelöst haben, wir müssen also für die rückfahrt nochmals eine fahrkarte kaufen. beim peterhof hat es zahlreiche bootsstege. wir lösen die tickets um in den park eingelassen zu werden. ein kanal führt vom grossen palast bis hinunter zum hafen. wir folgen diesem, wobei wir die seite wählen, in welcher bäume etwas schatten spenden. auch heute ist der himmel wolkenlos und es ist drückend heiss.
der prunkvolle grosse palast strahlt in der sonne. gelegentlich blässt der wind eine angenehm kühlende gischt von den wasserspielen zu uns. die goldenen figuren im samsonbrunnen und auf der grossen kaskade glänzen wie frisch poliert. am geländer auf der terrasse herrscht dichtes gedränge und vor dem eingang zum palast hat es eine riesige warteschlange. um an einer führung durch den grossen palast teilnehmen zu können, muss man zusätzlich bezahlen. wir verzichten, denn unser interesse an der russischen kunst hält sich in grenzen.
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grosser palast im peterhof (petrodvorets) | |
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grosse kaskade vor dem grosser palast | |
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grosse kaskade und samsonbrunnen vor dem grosser palast | |
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samsonbrunnen vor dem grosser palast |
wir wenden uns ostwärts, vorbei an der kapelle neben dem grossen palast. auch ihre goldenen dächer glänzen in der sonne. auf dem platz stehen zahlreiche sonnenschirme und zelte, wo sich die vielen besucher verpflegen können. da gerade mittag ist, herrscht reger betrieb.
wir flüchten in den schatten des nahen parks. dabei haben wir eine herrliche aussicht auf die unter uns liegende parkanlage mit ihren grünflächen, den gärten und den springbrunnen. im orangerie genannten, ehemaligen treibhaus hat es heute ebenfalls zwei restaurants.
wir besuchen die drachenkaskade, die auch schachbrettkaskade genannt wird. den ersten namen verdankt sie den drei drachen, welche am oberen ende der kaskade wasser speien, der zweite name rührt von den quadratischen, schwarzen und weissen kacheln her, welche in schachbrettartigem muster angeordnet sind und das wasser zum kleinen becken am ende der kaskade leiten.
ganz in der nähe befinden sich die beiden römischen brunnen. mir fällt auf, dass viele paläste und attraktionen ausländische namen tragen. auch steht im reiseführer immer wieder, dass sich die erbauer von französischen oder italienischen vorbildern inspirieren liessen. ich werde den eindruck nicht los, dass die russen wenig kreativität entwickeln und sich dafür sehr gut auf's kopieren verstehen.
sehr originell ist der pyramidenbrunnen. gemäss reiseführer wird die pyramidenförmige wasserform durch über 500 düsen erzeugt. wir befinden uns nun deutlich abseits der grossen besuchermassen. hier kann man in ruhe ein paar minuten verweilen und den kühlen schatten geniessen.
wir folgen der parkallee zum ufer hinunter und suchen uns ein schattiges plätzchen, um unsere sandwiches zu geniessen. am wasser hat es ein paar grössere felsen, dort setzen wir uns hin. während wir unsere brote kauen taucht wieder einmal ein brautpaar auf. der bräutigam trägt die braut ein paar meter ins meer hinaus und setzt sie dann im wasser ab. die brautführerin "rettet" die braut und gemeinsam stapfen die zwei frauen durch wasser, wobei es ziemlich laut zu und her geht. nach dem essen spazieren wir zum monplaisir palast, dort wird offenbar die hochzeit gefeiert. ein teil des restaurants ist für die gäste reserviert. wir blicken von der terrasse aufs meer hinaus, ein hübscher anblick. als wir uns etwas später von der rückseite dem palast nähern, werden wir von einem wachmann misstrauisch beobachtet. wir wollen ihn nicht unnötig provozieren und verziehen uns in den labyrinthartigen garten.
da beim monplaisir palast nichts aus einer tasse kaffee wird, spazieren wir über die morskaya allee zu einem ausgeschilderten selbstbedienungsrestaurant. hier hat es erstaunlich wenig leute. wir geniessen im schatten eines sonnenschirms einen kaffee. da wir nicht mehr besonders viel bargeld haben, versuchen wir am bancomat geld zu beziehen, aber die maschine weigert sich, unsere karte zu akzeptieren. auch das personal kann uns nicht weiterhelfen. schliesslich gehen wir weiter zum marly-palast. das eher bescheidene gebäude liegt am ende eines rechteckigen, künstlichen sees. nur um meine obige aussage etwas zu untermauern - im reiseführer steht: "für den bau des marly-palastes liess sich peter der grosse vom französischen königsschloss marly-le-roi bei paris inspirieren". nicht einmal einen eigenen namen hat sich der grosse peter einfallen lassen ...
wir wenden uns nun wieder richtung grosser palast. dabei kommen wir am menagerbrunnen vorbei, dort schiessen zwei wasserfontänen gegen fünfzehn meter in die höhe.
über die marly kaskade gelangen wir wieder auf die ebene des oberen parks. der blick über die kaskade und den künstlichen see richtung meer ist sehr nett, vorallem natürlich bei diesem bilderbuch-wetter.
auf dem weg richtung grosser palast haben wir einen toll blick auf den unteren park. die vielen wasserspiele leuchten in der sonne, die wiesen und gärten strahlen um die wette. wieviele entbehrungen musste das volk erleiden, damit sich ein einzelner einen solchen prunk leisten konnte ? wenigsten darf sich heute auch das gemeine volk an der schönheit dieser anlage erfreuen, denn hübsch ist es hier schon, ohne zweifel.
am fuss der kaskade vor dem grossen palast herrscht ein grosses gedränge. jeder will ein foto von sich und dem peterhof, wir sind da nicht anders. mit etwas geduld schaffen auch wir die gewünschten bilder.
wir überlegen uns in die stadt zurück zu fahren und wollen am hafen tickets für die rückfahrt kaufen, aber wir müssen feststellen, dass hier keine kreditkarten akzeptiert werden und wir zu wenig bargeld haben. das ist nicht gut. wir versuchen es noch einmal beim geldautomaten im selbstbedienungsrestaurant, aber nach wie vor ohne erfolg. wir erkundigen uns beim eingang zum grossen palast nach einem bancomat, erhalten aber nur eine vage antwort. ausserhalb des peterhof hat es zahlreiche souvenierstände, wir hoffen dort fündig zu werden, aber vergeblich. etwas ausserhalb der stände hat es einen riesigen, staubigen parkplatz, dort stehen zahlreiche autobusse. da kommen also die vielen besucher her. gemäss unserem GPS hat es in einiger entfernung eine ortschaft, vielleicht kommen wir dort zu geld. an der hauptstrasse finden wir eine bank mit einem geldautomaten, aber die bank ist geschlossen und der automat ausser betrieb. jetzt wird's richtig ungemütlich. die sonne brennt auf uns nieder, während wir etwas planlos der hauptstrasse folgen. plötzlich stehen wir vor einem nobel wirkenden hotel. einer eingebung folgend betreten wir die hotelhalle und da steht tatsächlich ein geldautomat. und dieser akzeptiert sogar unsere kreditkarte - hurra, wie haben wieder geld ! merke: wenn man in russland geld braucht, versuch es in einem hotel.
wir kehren zum peterhof zurück. erst jetzt betreten wird den schlosspark durch den eigentlichen eingang, der zugang vom meer her ist eigentlich die rückseite des parks. die goldenen türme der kapelle strahlen in unglaublichem glanz in der nachmittagssonne. ich frage mich, wie die leute es schaffen, dass die goldenen dächer so glänzend bleiben. entgegen unseren befürchtungen werden wir problemlos wieder in den peterhof eingelassen, wobei wir zu unserer verblüffung nicht die tickets für den park, sondern die für's schiff zeigen müssen.
nun können wir endlich die fahrkarten für die rückkehr in die stadt kaufen. dabei gibt es schon wieder eine überraschung: susanne hatte bemerkt, dass die leute vor uns immer das ticket für die hinfahrt gezeigt haben. als sie das auch macht, müssen wir nicht den vollen preis, sondern nur die differenz zu einem round-trip billett bezahlen, das ist doch eine erfreuliche sache. die rückfahrt verläuft genau wie die hinfahrt: ziemlich laut, aber turboschnell. um 1700 uhr sind wir wieder im hafen von sankt petersburg.
wir möchten gerne noch die isaakskathedrale (isaakievsky sobor) besuchen, aber die hat um 1700 uhr schon zu gemacht, pech. wir schauen uns noch ein bisschen um, dann kehren wir zum hotel zurück.
wie gestern schon duschen wir uns und ruhen uns etwas aus. wir telefonieren auch wieder mit unserer tochter. morgen wird sie nach helsinki fliegen, wo wir uns am abend treffen wollen. mit etwas unterstützung meinerseits klappt der online check-in. daniel wird seine schwester morgen vormittag zum flughafen zürich begleiten, wir sind guter dinge, dass die beiden gemeinsam die gepäckaufgabe und den check-in schaffen werden.
kurz vor 1900 uhr brechen wir wieder auf.
heute machen wir auf nummer sicher: statt wieder durch die halbe stadt zu marschieren, um dann an stelle des gesuchten restaurants eine baustelle zu finden, machen wir uns gerade auf den weg zum mama roma. zwei stunden später sind wir bestens verköstigt. susanne möchte auf dem rückweg noch den markt hinter der auferstehungskirche (spas na krovi) besuchen. obwohl 2100 uhr längst vorbei ist, ist es immer noch hell. die letzten sonnenstrahlen streichen gerade über die
dächer des gotteshauses. beim markt sind aber die meisten stände schon geschlossen, susanne wird morgen nochmals hierher kommen müssen.
kurz vor 2200 uhr sind wir wieder im hotel. mathias will nur noch schlafen, aber susanne und ich haben noch etwas vor: schon seit unserer ankunft in sankt petersburg ist uns aufgefallen, dass hier eine beachtliche anzahl frauen mit unglaublich kurzen röcken oder shorts, unglaublich hohen stöckelschuhen und unheimlich attraktiven beinen zu sehen sind. erst dachten wir, diese damen seien wohl vertreterinnen des ältesten gewerbes, aber inzwischen vermuten wir, dies ist wohl ganz einfach die aktuelle mode und sie wird sowohl den temperaturen als auch den eigenschaften der trägerinnen bestens gerecht. wir haben uns zum ziel gesetzt, einige beispiele dieser mode festzuhalten. am nevskiy prospekt tritt ein strassenkünstler auf, das kommt uns sehr gelegen. so bleiben viele leute stehen und geben uns gelegenheit, aus dem hintergrund ein paar bilder zu schiessen.
kurz nach 2230 uhr kehren wir zu unserem sohn zurück und schlüpfen wenig später ebenfalls unter die bettdecke.
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