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finnland - russische föderation - schweden, sommer 2011 |
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donnerstag, 28-juli-2011: sulkava, FI |
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der platzbesitzer bringt uns und ein polnisches pärchen mit den booten zum startplatz toivio. anfangs paddeln wir durch den schmalen und gewundenen polvijoki, dann gelangen wir erst auf den kleinen see riemiö und dann auf den grösseren souru. an dessen ende folgt eine kleine stromschnelle mit sehr wenig wasser, die kinder bleiben stecken und müssen ihr boot tragen. im voilampi geniessen wir ein erfrischendes bad, danach essen wir beim rastplatz souru zu mittag. auf der weiterfahrt folgen erst eine kurze und dann eine längere portage, anschliessend paddeln wir auf dem karijoki. gegen abend erreichen wir den see kaitajärvi, in welchem wir nochmals ausgiebig schwimmen. an seinem südöstlichen ende liegt unser tagesziel, der campingplatz oravanpesät. nach dem nachtessen entspannen sich susanne und ich wieder in der sauna.
wir erwachen alle kurz nach 0600 uhr, weil es so warm und hell ist. danach haben wir mühe nochmals einzuschlafen. um 0900 uhr stehen wir auf und frühstücken. nach dem abwaschen packen wir unseren lunch und die badenhosen ein. kurz nach 1000 uhr erscheint der freundliche platzbesitzer und verlädt die boote auf einen anhänger. ein pärchen aus polen ist ebenfalls mit dabei. pünktlich um 1015 uhr fahren wir los. über die holprige naturstrasse gelangen wir auf die landstrasse 436, dieser folgen wir westwärts. bei kaskii biegen wir ab auf die strasse 434. kurz nach järvenpää verlassen wir die landstrasse und folgen einer nicht asphaltierten stichstrasse zu einem platz der toivio genannt wird. hier laden wir die boote ab und verabschieden uns vom platzbesitzer. während er zum campingplatz zurückkehrt, ziehen wir die badehosen an und machen unsere beiden boote startklar. das polnische pärchen macht sich schon bald auf den weg. wir lassen uns etwas zeit, so können beide parteien ungestört das kommende geniessen.
was uns heute erwartet, ist ein abschnitt der "oravareitti", zu deutsch "eichhörnchen-route". diese paddelstrecke beginnt in der nähe des ortes juva am westlichen ende des jukajärvi und endet im saimaa alanne bei sulkava. auf einer länge von 57 km durchpaddelt man zahlreiche seen und viele gewundene flüsse, der höhenunterschied beträgt dabei lediglich 24.3 meter. die ganze tour ist in drei tagen machbar, da wir nur zwei tage unterwegs sein möchten, durchfahren wir nur einen teil der strecke. statt in juva starten wir hier in toivio, dabei verpassen wir die gut 8 km durch den see jukajärvi und die ersten drei kilometer des schmalen flusses polvijoki. auf dem marker beim einstieg steht 46 km, das heisst, vom start in juva bis hier sind es 11 km.
um 1115 uhr start wir. ein kurzer seitenarm führt vom steg zum fluss polvijoki. an dieser stelle hat es so viel schilf, dass der wasserlauf kaum auszumachen ist. da das gefäll sehr gering ist, gibt es kaum eine strömung. die kinder sind mit ihrem schlauchboot bald ein stück voraus und sind wegen den vielen biegungen selten zu sehen. die ersten kilometer führen einem waldrand entlang. bald wird der fluss breiter, es ist ein sehr angenehmes paddeln.
plötzlich wird der fluss schmaler und hat auch ein bisschen mehr gefäll. bloss ist auf unerklärliche weise auch das wasser verschwunden und unser boot stösst immer wieder auf grund. bevor der fluss wieder tiefer und breiter wird, müssen wir unsere boote über eine art steinwall schleifen. da der fluss immer im wald oder am waldrand entlang führt, hat es viel fallholz im wasser. machmal sind es herunter gefallene äste, oft liegen aber auch ganze bäume im wasser. die fahrt wird teilweise zu einem richtigen slalom zwischen den hindernissen hindruch. ausserdem müssen wir auch immer wieder darauf achten, dass wir nicht gegen einen stein oder sonst eine untiefe stossen.
während susanne und ich ganz gut mit dem kanu um all die flusswindungen steuern, tun sich katrin und mathias mit dem schlauchboot etwas schwerer. ihr boot hat zwar ein steuer, aber es ist auch länger und weniger wendig als unser kanu. immer wieder hört man katrin aufschreien oder lauthals lachen, wenn sie wieder irgendwo stecken bleiben. entsprechend ist unser tempo auf den ersten kilometern ziemlich tief, wenn es so weitergeht, wird es mitternacht, bis wir unser tagesziel erreichen.
kurz nach 1230 uhr erreichen wir den ersten kleinen see auf unserer route. auf dem riemiö kommen unsere kinder richtig in fahrt, so dass auch wir einen zahn zulegen müssen. bald haben wir das östliche ende des sees erreicht und es wird wieder schmaler. die verbindung zum nächsten see trägt den namen kapeasalmi strasse. die ersten 500 meter sind sehr eng, dann weitet sich das gewässer. wenig später erreichen wir den etwas grösseren see souru. als wir um eine landzunge paddeln und richtung norden schwenken, sehen wir plötzlich das polnischen pärchen vor uns. wir haben den eindruck, sie harmonieren nicht so gut beim paddeln, entsprechend kommen sie deutlich weniger schnell vorwärts als wir. bei strahlendem, wolkenlosen himmel halten wir auf das nördliche ende des souru zu. dort wird es noch einmal schmal, aber der kleine bach voikoski zum nächsten seelein hat eine erstaunliche strömung. leider hat es ein bisschen zu wenig wasser, so dass wir immer wieder über den grund schrammen, aber mit etwas schwung kommen wir durch. dann beginnt das grosse warten auf die kinder. mit ihrem schlauchboot sind sie offenbar irgendwo hängen geblieben. als dann endlich ein boot aus dem wald gleitet, sind es nicht unsere kinder, sondern das polnische pärchen. beim vorbeifahren meinen sie, wir bräuchten uns keine sorgen zu machen, unsere kinder seien auf dem weg, sie müssten bloss das boot ein stück weit tragen ...
nach unendlich langer zeit hören wir erst das schallende lachen unserer tochter, dann endlich taucht das orange schlauchboot unserer kinder auf. sie seien auf grund gelaufen und hätten ihr boot ganz weit tragen müssen, erzählen sie. der kleinen see voilampi wird auf der offiziellen wegbeschreibung als "teich" bezeichnet, was uns bei einer länge von einem halben kilometer doch ein bisschen untertrieben scheint. mitten in diesem seelein hat es eine kleine insel. an dieser vorbei gelangen wir zum östlichen ende des voilampi, dort gibt es einen kanal und einen rastplatz.in der tourbeschreibung steht, man müsse gut aufpassen, um diesen nicht zu verpassen. dies ist dagegen gar nicht übertrieben. die einfahrt zum rastplatz ist kaum eine kanubreite weit. auch die polen haben diesen rastplatz angesteuert und sind bereits beim mittagessen. wir wollen erst noch ein bisschen baden. die und kinder und ich versuchen, dem ufer entlang zum voilampi zurück zu gehen. dieses ist aber dicht bewachsen, es gibt kein druchkommen. so versuchen wir es im wasser, was aber auch nicht viel besser geht. es ist so trüb, dass man den grund nicht sieht. dieser fühlt sich äusserst schlammig an, dazwischen hat es immer wieder steine, an denen wir unsere zehen anstossen. susanne macht das einzig richtige, sie kommt mit dem kanu angerudert. gemeinsam paddeln wir an eine tiefere stelle mitten im see und springen einige male vom boot ins wasser. dabei müssen wir aufpassen, dass unser kanu nicht kippt. auch der einstieg geht nur über den bug oder das heck. als wir uns genug abgekühlt haben, paddeln wir zum rastplatz zurück und geniessen unser mittagessen.
es ist schon fast 1530 uhr, als wir wieder aufbrechen. für einige hundert meter fahren wir durch einen ehemaligen flösser kanal. er war gebaut worden, um holzstämme zu transportieren.
eine tafel weist und an, den kanal zu verlassen. wir müssen unsere boot auf einen kleinen damm hinauf tragen. auf der anderen seite können wir unser kanu durch den schlamm zum fluss karijoki hinunter ziehen, die kinder müssen ihr schlauchboot dagegen tragen.
im fluss geht es weiter, aber nach etwa 250 meter folgt bereits wieder eine portage, diesmal mit 150 meter eine deutlich längere. wir müssen die viitakoski stromschnellen umgehen. dabei müssen wir erst eine strasse überqueren, anschliessend kommen wir an einer alten mühle vorbei. die kinder packen ihr schlauchboot auf das wägelchen, wir tragen unser kanu dem ufer entlang.
die nächste stunde verbringen wir auf dem fluss karijoki. dieser ist zwar viel weniger gewunden als der polvijoki zu beginn unserer tour, aber auch hier hat es ab und zu kurze passagen mit sehr niedrigem wasserstand. immer wieder streifen wir den boden, die kinder müssen gelegentlich aussteigen und schieben.
der karijoki führt uns durch eine völlig abgelegene landschaft, es gibt keine spuren von zivilisation. machmal ist der fluss ziemlich breit und spiegelglatt, gelegentlich hat es viel schilf und an manchen stellen ragen grosse steine aus dem wasser.
kurz nach 1700 uhr erreichen wir den langezogenen see kaitajärvi, an dessen südöstlichen ende unser campingplatz liegt. hier wachsen viele gelbe seerosen, die wie teppiche auf dem wasser liegen. wir baden noch einmal ausgiebig, dann paddeln wir zur anlegestelle beim campingplatz.
das kanu lassen wir unten am see, das schlauchboot nehmen wir mit zu unserem platz. wir entladen unser gepäck, danach geniessen wir das abendessen.
der platzbesitzer feuert für uns wieder die sauna ein. gegen 2100 uhr geniessen susanne und ich ein entspannendes schwitzen, dazwischen kühlen wir uns im see ab. anschliessend trinken wir einen kaffee und jassen. gegen 2200 uhr gibt es wieder einen fantastischen sonnenuntergang, aber es ist auch um 2300 uhr noch immer so hell, dass wir kein licht brauchen. da wir uns den ganzen tag körperlich betätigt haben, schlüpfen wir noch vor mitternacht ziemlich müde in unseren betten.
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